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Außerschulische Kooperationspartner*innen im Gespräch: Lokale Agenda 21 in Rheinland-Pfalz
Welche Erfahrungen machen außerschulische Organisationen und Initiativen in der Zusammenarbeit mit Schulen? mateneen hat bei einigen nachgefragt und sich nach der Gestaltung, den Chancen und Herausforderungen ihrer Kooperationen mit Schulen in der Großregion erkundigt.
Bildung für Nachhaltige Entwicklung mit der Lokalen Agenda 21 in Rheinland-Pfalz
Die Lokale Agenda 21 setzt sich für nachhaltigen Wandel in Trier und der Region ein und bietet Schulen Unterrichtsmaterialien, Workshops und Beratungen zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). mateneen sprach mit ihrer Geschäftsführerin Sophie Lungershausen.
Wie gestaltet sich Ihre Kooperation mit Schulen?
Die Kooperation mit Schulen hat für uns große Bedeutung – und zwar auf strategischer, aktiver und Angebots-Ebene. So sind engagierte Lehrer*innen für Themen der nachhaltigen Entwicklung in Gremien wie etwa der Fairtrade- Steuerungsgruppe oder der AG Urbanes Gärtnern, die von der Stadt in Kooperation mit uns koordiniert werden, vertreten. An Schulen realisieren wir Aktionen wie den Fairtrade-Stand. Dazu führen wir jährliche Kampagnen wie den Red Hand Day durch. Diese werden in Kooperation mit Lehrkräften organisiert und befähigen die Schüler*innen, sich aktiv für ökologisch-sozialkritische Themen einzusetzen. Zudem bieten wir jährlich das „Zukunfts-Diplom“ für Kinder mit ca. 100 Veranstaltungen für Schüler*innen der 1. bis 6. Klasse an; ein BNE-Programm mit vielen regionalen Kooperationspartner*innen. Außerdem bietet unsere „Mediathek Globales Lernen“ diverse Unterrichtsmodule und Workshops zum Ausleihen an.
Welchen Mehrwert bietet die Kooperation für beide Seiten?
Wir erhalten direkten Einblick in die Unterrichtsgestaltung der jeweiligen Schulen und Kontakt zu einer großen Zielgruppe für unsere Angebote. Wir versuchen als ein Sprachrohr der Schüler*innen, Bildung für Nachhaltige Entwicklung in die Politik zu spielen und dem Thema auf strategischer Ebene mehr Gewicht zu geben. Für die Schulen ist der Mehrwert vor allem, Unterrichtsmaterial, Module und Expertise unserer Mediathek nutzen zu können.
Wo sehen Sie Herausforderungen?
Noch sind unsere Angebote eher im außerschulischen Bereich angesiedelt. Themen der nachhaltigen Entwicklung wie etwa Ressourcenschonung und -verteilung sind noch nicht umfänglich in den Fächern integriert. BNE will zudem Kompetenzen wie selbstständiges und solidarisches Handeln vermitteln. Diese Herangehensweise und die Sicht auf BNE als Querschnittsthema ist für uns essentiell. Auch die Zielgruppenerreichung ist dabei eine Herausforderung: Wir hätten gerne mehr Zugang zu Kindern, die sich im Alltag seltener mit Fragen der nachhaltigen Entwicklung beschäftigen. Daher arbeiten wir auch mit verschiedenen Horten zusammen. Idealer wäre eine strukturelle Integration der BNE in den alltäglichen Schul- und Unterrichtsablauf.
Was würden Sie sich für weitere Kooperationen wünschen?
zentrum der Stadt Trier versuchen, all die BNE-Angebote, die es in der Stadt und im Umland gibt, zu bündeln und parallellaufende Projekte zu einer Struktur zusammenzuführen. Im Idealfall werden am Ende des Prozesses die Schulen und alle BNE-Akteur*innen so einen deutlichen Mehrwert erfahren.
Homepage: www.la21-trier.de
Sophie Lungershausen
Geschäftsführerin der Lokalen Agenda 21 in Trier.
Autor*in(nen):
Sophie Lungershausen (2022)
Titel:
Außerschulische Kooperationspartner*innen im Gespräch: Lokale Agenda 21 in Rheinland-Pfalz
Erschienen in Ausgabe:
7 / 2022 - Schule öffnen und vernetzen, S. 14.