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Außerschulische Kooperationspartner*innen im Gespräch: Haus am Maiberg in Heppenheim (Südhessen)

Welche Erfahrungen machen außerschulische Organisationen und Initiativen in der Zusammenarbeit mit Schulen? mateneen hat bei einigen nachgefragt und sich nach der Gestaltung, den Chancen und Herausforderungen ihrer Kooperationen mit Schulen in der Großregion erkundigt.

 


Politische Bildung im Haus am Maiberg

Das Haus am Maiberg ist die Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz in Heppenheim (Südhessen). Die Bildungsstätte bietet unter anderem Seminare, internationale Begegnungen und Schulkooperationen für Schüler*innen und Lehrkräfte an. Alexander Mack war dort bis Ende 2021 Referent für politische Jugendbildung.

Wie gestaltet sich Ihre Kooperation mit Schulen?

Neben Seminaren für Schulklassen und Fortbildungen für Lehrkräfte haben wir beispielsweise in den letzten Jahren im Projekt „Soziale Praxis & politische Bildung“ Jugendliche verschiedener Schulformen begleitet, nachdem diese mehrwöchige Sozialpraktika absolviert hatten. Insbesondere ein abschließendes außerschulisches Reflexionsseminar hat sich hier als wichtiger Baustein erwiesen, da es den Jugendlichen ermöglicht, ihre Erfahrungen in der Gruppe ohne den schulischen Bewertungskontext zu reflektieren und zu teilen.

Welchen Mehrwert bietet die Kooperation für beide Seiten?

Mit dem Ortswechsel von der gewohnten Schulumgebung in ein außerschulisches Setting verändert sich meist auch der Blick aufs Praktikum: Durch verbesserte zeitliche, personelle und räumliche Ressourcen am außerschulischen Lernort kann die Auswertung ohne Zeitdruck oder in thematisch aufgeteilten Kleingruppen stattfinden. Daneben sind außerschulische Veranstaltungen meist durch die Freiwilligkeit der Teilnahme und eine hohe Eigenmotivation der Teilnehmenden gekennzeichnet.

Aus schulischer Sicht bietet die Kooperation mit Einrichtungen non-formaler politischer Bildung zur Auswertung der Sozialpraktika weitere Vorteile: So sind die Organisation, Durchführung und Auswertung der Praktika oft an einen spezifischen Fachunterricht gebunden, beispielsweise im Religions-, Ethik-, Politik- oder Philosophieunterricht. Durch die Verlagerung der Auswertung an einen außerschulischen Ort kann diese multiperspektivisch und ergebnisoffen außerhalb des Curriculums erfolgen. Das pädagogische Personal der non-formalen Bildungseinrichtung übernimmt die Gestaltung des Seminarprogramms, wodurch die Lehrkräfte entlastet und der Unterricht methodisch erweitert wird.

Wo sehen Sie Herausforderungen?

In der Kooperation von schulischer und außerschulischer Bildung ist es wichtig, dass beide Seiten sich auf Augenhöhe begegnen, die gegenseitige Arbeitsweise respektieren und klare Vereinbarungen treffen. Das betrifft etwa das Verständnis für die jeweilige Funktionsweise der Schule und des außerschulischen Lernorts.

Was würden Sie sich für weitere Kooperationen wünschen?

Gerade in den herausfordernden Zeiten der Corona- Pandemie war und ist es wichtig, verlässliche Partner zu haben, mit denen wir neue, digitale und daher ungewohnte Lernformen ausprobieren und etablieren konnten. Von diesem Zusammenspiel im Sinne „regionaler Bildungslandschaften“ profitieren meist alle Beteiligten – vor allem die Schüler*innen!

 

Homepage: www.haus-am-maiberg.de





Alexander Mack

war bis Ende 2021 Referent für politische Jugendbildung im Haus am Maiberg in Heppenheim.

Autor*in(nen):

Alexander Mack (2022)

Titel:

Außerschulische Kooperationspartner*innen im Gespräch: Haus am Maiberg in Heppenheim (Südhessen)

Erschienen in Ausgabe:

7 / 2022 - Schule öffnen und vernetzen, S. 33.

Stichwörter:
Zitiervorschlag:
Alexander Mack (2022) : Außerschulische Kooperationspartner*innen im Gespräch: Haus am Maiberg in Heppenheim (Südhessen), in: mateneen 7 / 2022 - Schule öffnen und vernetzen , S. 33. Online unter: https://doi.org/10.25353/ubtr-made-a197-83ef