Artikel

Vorwort

Konflikte gehören zu jedem sozialen Setting und Schulen bilden da keine Ausnahme. Eine demokratische Konfliktkultur kann jedoch Lernchancen bieten und das Wohlbefinden von Schüler*innen, der Lehrerschaft, der Eltern und anderem Personal in der Schule stärken. Sie fördert einen lösungsorientierten Ansatz und ein Umfeld, in dem sich die Beteiligten gehört und geschätzt fühlen.

Wenn sich u. a. Schüler*innen aktiv an der Konfliktprävention und -bearbeitung beteiligen, können wichtige Demokratiekompetenzen und soziale Fähigkeiten (Konflikt- und Dialogfähigkeit, Respekt unterschiedlicher Sichtweisen, Problemlösung, Kompromissbereitschaft, Verständnis demokratischer Werte und Konzepte, …) entwickelt und gestärkt werden.

Dieses Heft beschäftigt sich demnach mit folgenden Fragen: Was haben Konflikt und Demokratie miteinander zu tun? Wie sieht eine demokratische und konstruktive Konfliktkultur aus? Welche Lernchancen bietet diese? Was sind Voraussetzungen? Welche konkreten Formen der Konfliktprävention und -bearbeitung gibt es?

Der theoretische Einstieg liefert die wichtigsten Hintergrundinformationen, während in einem Interview mit dem Schulischen Mediationsdienst Luxemburgs dessen Aufgaben und Erfahrungen vorgestellt werden.

Im Praxisteil werden sowohl Ansätze und Materialien für den Einsatz in der Grundschule als auch in weiterführenden Schuleinrichtungen präsentiert. Ein erster Artikel zeigt mögliche Haltungen, die Personen in einem Konflikt einnehmen können, und wie sich diese auf den weiteren Verlauf auswirken. Das dazugehörige Praxismaterial bietet vereinfachte Darstellungen dieser Haltungen, die Kindern erlauben, das eigene Verhalten zu identifizieren und sich bewusst für eine Reaktion zu entscheiden.

In einem weiteren Beitrag wird der Bezug zwischen Emotionen und Konflikten hergestellt. Das Material erlaubt Kindern zu erkennen, wie Konflikte entstehen. Sie lernen auch, die eigenen Gefühle zu benennen, und setzen sich mit ihren persönlichen Grenzen auseinander.

Um Konflikte zu verstehen, zu analysieren und zu reflektieren, braucht es entsprechendes Handwerkszeug. In diesem Sinne werden unterschiedliche Modelle beleuchtet, die hierbei eingesetzt werden können. Schlussendlich kommt es vor, dass, ganz fachunabhängig, extreme und verschwörungstheoretische Aussagen im Unterricht Lehrkräfte vor Herausforderungen und ein Gefühl der Machtlosigkeit stellen. Die Autoren des letzten Beitrags zeigen Ansätze für den Umgang mit solchen Aussagen im Unterricht und wie man einen Rahmen für eine politische Diskussion schaffen kann, die auf demokratischen Grundsätzen beruht.

Quer durchs Heft werden außerdem konkrete Praxis- und Methodenbeispiele vorgestellt, die zur Inspiration und Veranschaulichung dienen.





Das Herausgeberteam

Die Heftreihe mateneen – Praxishefte Demokratische Schulkultur (Print- und Digitalfassung) wird in Kooperation herausgegeben von:

  • dem Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de la Jeunesse
  • dem Zentrum fir politesch Bildung
  • der Universität Trier, Professur Didaktik der Gesellschaftswissenschaften
  • Autor*in(nen):

    Das Herausgeberteam (2023)

    Titel:

    Vorwort

    Erschienen in Ausgabe:

    8 / 2023 - Konflikte bearbeiten, S. 4.

    Stichwörter:
    Zitiervorschlag:
    Das Herausgeberteam (2023) : Vorwort, in: mateneen 8 / 2023 - Konflikte bearbeiten , S. 4. Online unter: https://mateneen.eu/wp-content/uploads/2023/12/mateneen-08-2023-Vorwort.pdf